Boerne in der Warteschleife für das Fegefeuer, Thiel als teuflischer Sachbearbeiter: Was denken Sie über den Fantasy-"Tatort" aus Münster? Krimi-Himmel oder Kitsch-Hölle?
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Unterhaltung
Professor Boerne spukte in diesem gewagten "Tatort" als Geist in den aktuellen Fall hinein. Kommissar Thiel gab den teuflischen Sachbearbeiter, der im Vorhof der Hölle über die weitere Verwendung des anderen entschied. Der "Tatort" als Fantasy-Krimi mit romantischer Botschaft: Boerne konnte sich erst aus der Warteschleife für das Fegefeuer befreien und unter die Lebenden zurückkehren, als er den Wert von Solidarität und Zuneigung erkannte. Gut möglich, dass das viele Krimi-Fans als Hölle empfanden.
In unserer Kritik schrieben wir: "Der Krimi ist ebenso reich an Twists wie an Tragikomik. Aber keine Angst, bei diesem menschenfreundlichen Rührstück wird niemand überfordert. Regisseur Max Zähle findet einen guten, gediegenen Rhythmus für dieses Ineinander aus Spannung und Sentiment. Besonders wehmütig wird es, als Friederike Kempter als Nadeshda Krusenstern noch einmal auftaucht. Die war eigentlich Anfang des Jahres mit dem Improvisations-"Tatort" blutig aus dem Kommissarinnendarstellerin-Dienst ausgeschieden; hier nun begegnet ihr Boerne im Vorraum zur Hölle wieder - wo ihr allerdings vom Sachbearbeiter korrekterweise beschieden wird, dass sie für das Himmelstor vorgesehen ist. Das ist einer der schönsten Abschiede, den man je in der Krimireihe gesehen hat. Der 'Tatort' als Tränendrücker, muss auch mal sein."
Wir gaben 8 von 10 Punkten. Wie gefiel Ihnen der Krimi aus dem Reich zwischen Leben und Tod?
In dem "Tatort" wurde auch Friederike Kempters Nachfolger im Münster-Revier eingeführt: Es ist der Schauspieler Björn Meyer, der den Assistenten Mirko Schrader gibt. Sein Einstieg war recht spärlich in Szene gesetzt, er durfte Kommissar Thiel nur eine unbeholfene Räuberleiter geben. Vielleicht wird seine Präsenz im nächsten "Tatort" mit Boerne und Thiel ja größer: Die nächste Folge - Titel: "Es lebe der König" - läuft schon am 13. Dezember. Sie wurde im Juni unter Corona-Bedingungen gedreht und für ARD-Verhältnisse extrem schnell fertig produziert.
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